50 Auszubildende und angehende Abiturienten und 6 Studenten haben wir in 2021 mit einem Stipendium in Höhe von 800 Lei monatlich unterstützt.
Die Ausbildungen sind in Rumänien vorwiegend schulisch mit Praktikumsanteilen in schuleigenen Werkstätten und Betrieben. Eine Ausbildungsvergütung gibt es nicht.
Die fehlende Vergütung ergibt für die Familien zwei Probleme.
1. Es fehlt das Einkommen, was durch die Jugendlichen z.B. durch Tagelöhnerjobs generiert werden könnte. Die Versorgungslage der Familien ist so schlecht, dass sie aber auf das Einkommen trotz Lebensmittelhilfen angewiesen sind.
2. Die Ausbildung findet in Sibiu statt. Viele leben aber am Rand von Sibiu oder auch in kleineren Orten herum. Die Monatskarte für den Bus (durchschnittlich 60 Euro) ist für sie nicht finanzierbar. Selbst die grundlegenden Schulmaterialien oder auch Kleidung für das Praktikum sind ein unlösbares finanzielles Problem.
Für das Stipendium müssen die Jugendlichen keine komplizierten Anträge bei uns stellen. Wir kennen die Familien oft schon mehrere Jahre und wissen um die Situation.
Bei uns eingereicht werden müssen lediglich die Einschreibung in der Berufsschule und die Kontonummer. Schon die Eröffnung des Kontos ist für viele etwas Neues. Da auch die Eltern in der Regel Tagelöhnerjobs nachgehen, wird in den meisten Familien immer noch alles bar abgehandelt.
Sowohl bei Einschreibung als auch bei Eröffnung des Kontos sind wir natürlich behilflich. Nicht alle Eltern sind in der Lage, ihren Kindern dabei die nötige Unterstützung zu geben.
Mit dem Stipendium ist dann auch mal eine Cola oder ein Eis mit Freunden in der Stadt möglich. So gehören sie dazu und werden ganz ohne Druck ein Teil der Gesellschaft.
Mit allen Berufsschullehrern stehen wir in engem Kontakt und monatlich wird die Präsenz im Unterricht überprüft.